Das Datum

30.06. bis 02.07.2017. – auch dieses Jahr wurden die drei Tage traditionell Ende Juni/Anfang Juli gewählt.

Die Route

Der diesjährige www verschlägt uns in den Osten – genauer in den Wienerwald. Wobei – Osten nur für die aus Linz Anreisenden. Für den Exil-Linzer aus Graz, der in Wien wohnt, ist’s dann doch der Westen.

Von Gumpoldskirchen führt der Weg nach Siegenfeld, weiter über Heiligenkreuz nach Gablitz und endet am Kahlenberg.

Die Anreise

Anreise bis Meidling mit dem Zug (aus Linz) bzw. der U-Bahn (aus Wien). Von Meidling geht es mit der S-Bahn weiter nach Gumpoldskirchen.

Tag 1 – von Gumpoldskirchen nach Siegenfeld (ca. 27 km)

Gumpoldskirchen – im Reiseführer steht: „Bedingt durch die Türkenkriege ist keine wesentliche alte Bausubstanz erhalten. Weitere Beschädigungen entstanden im Zweiten Weltkrieg.“ Kann man eigentlich nicht bestätigen. Scheint definitiv einer der schönsten Weinorte Österreichs zu sein. Der „Gumpoldskirchner“ ist ein legendärer Grüner Veltliner. Leider keine Rast, sondern Marsch durch die Weinberge Richtung Baden.

Baden stellt einen der nobelsten Kurorte Österreichs dar. Der Ort wurde nur gestreift. Baden liegt an einer geologischen Störungszone, an der schwefelhaltiges Thermalwasser emporquellt. Vor Baden folgte die Abzweigung nach Osten, vorbei an den folgenden Ruinen.

Vorher wurde jedoch noch Rast gehalten im Gasthauf Rudolfshöhe. Sehr empfehlenswert.

Rauheneck und Rauhenstein – die gegenüberliegenden Burgen –  nunmehrigen Ruinen – Rauheneck und Rauhenstein wurden vom Geschlecht der „Tursen“ im 12. Jahrhundert gegründet. Sie wurden auch von Raubrittern bewohnt und mehrmals zerstört. Aufgrund ihrer Lage am Eingang des Helenentales dienten sie zur Bewachung des Handelsweg Richtung Traisental. Vor allem die Dachsteuer (Steuer anhand der Dach-Quadratmeter) ließ die Burg Rauhenstein endgültig zur Ruine werden. Rauheneck wurde von den Türken 1529 zerstört. Die Ruinen wurden – auch aufgrund von Absperrungen – nicht besichtigt.

Hoher Lindkogel – von Baden kann man gut den Hohen Lindkogel erklimmen, den höchsten Berg des südlichen Wienerwaldes. Anstrengender Aufstieg, insbesondere, wenn die Wasservorräte versiegen. Besonders erschütternd war die Feststellung, dass die hiesige Hütte geschlossen ist. Abstieg über den „Steineren Weg“ nach Siegenfeld.

Siegenfeld ist älter als Heiligenkreuz und um 1040 entstanden. Übernachtung im Gasthof Skilitz. Sehr gediegener Gasthof.

Tag 2 – von Siegenfeld nach Gablitz (ca. 36 km)

Stift Heiligenkreuz ist das mystische Herz des Wienerwaldes, gegründet 1133 und damit eines der ältesten Zisterzienserstifte Österreichs. Markgraf Leopold III. rief Mönche aus Frankreich um die Wildnis um Wien zu kolonisieren und neben Klosterneuburg ein weiteres geistliches Zentrum zu haben. Der letzte Babenberger (Friedrich II.) ließ die Familiengruft in Heiligenkreuz einrichten. Von diesem Stift ging eine umfangreiche Kolonisierung von Statten: Zwettl, Lilienfeld, Neuberg, Goldenkron in Südböhmen, Klöster in Ungarn. Es ist angeblich eine beeindruckende Anlage.

Laab war ein bevorzugtes Jagdgebiet der Babenberger und auch der Habsburger. Durch die Holznutzung des Wienerwaldes siedelten sich Holzschläger und Köhler an. Während des II. Weltkrieges wurde Laab bombardiert, da man die Wiener Hochquellwasserleitung treffen wollte. Davon stammen noch 50 – 60 Krater entlang der Leitung. Diese wurde allerdings nicht getroffen.

Purkersdorf ist die größte Gemeinde im nördlichen Wienerwald. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit ist das Sanatorium. Dieses wurde im Stil der „Wiener Sezession“ errichtet und war ein Künstlertreffpunkt (Franz Werfel, Arthur Schnitzler, Gustav Mahler).  Hier findest man auch das Naturparkzentrum Wienerwald.

Gablitz Übernachtung im Hotel Rosner. Die Gastgeberin war durchaus älteren Semesters und erwartete eine Veteranenpartie. Abendessen im Gasthaus „Schreiber“. Sehr empfehlenswert.

Tag 3 – von Gablitz zum Kahlenberg (ca. 20 km)

Abmarsch vom Hotel – leider wurde der Aufstieg nicht gefunden, folglich drehten wir im Augustinerwald einige Ehrenrunden. Gleichzeitig einsetzender Regen verbesserte die Stimmung. Schließlich wurde mit Hilfe von google maps der Weg wieder gefunden.

Nach einem Ab- und Aufstieg erfolgte eine kurze Rast auf der „Mosthütte“. Danach entlang den Bergkammes Richtung Kahlenberg. Wetter mittelprächtig. Aufgrund des knappen Zeitfensters ein schnelle Partie.

Vorbei gegangen sind wir u.a. beim Hermannskogel. Dies ist der höchste Punkt der Gemeinde Wien (524 m.ü.A.). Die Habsburgwarte auf seinem Gipfel war bis 1918 der Fundamentalmesspunkt für Österreich-Ungarn.

Kahlenberg – der bekannteste Aussichtspunkt von Wien. Wie schon während der Türkenbelagerung 1683 der polnische König Jan Sobieski mit seinem Entsatzheer, werden auch wir den Kahlenberg hinunterreiten.

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